Ausgeschlafene Marketing-Macher müssen frisch schlüpfende Trends möglichst frühzeitig erkennen, um dann als clevere Pioniere wertvolle Claims mit prospektiver und unternehmerischer Intelligenz Gewinn bringend abstecken zu können. Dabei sollte der Marketing-Fachmann sich allerdings sehr davor hüten, die von ihm aufgespürten zeitgeistlichen Strömungen persönlich zu bewerten. Denn der Wurm muss immer noch dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Unter dieser zeitlosen Prämisse will der nun folgende Beitrag für den nicht mehr länger zu leugnenden Einfluss buddhistischer Denkfiguren auf das Internet Business sensibilisieren. Denn immer mehr Kunden wollen heute nicht mehr durch raffinierte Werbung, sondern durch ein gutes und kristallklar leuchtendes Business-Karma überzeugt werden. Und genau das soll nun grob skizziert werden.

Was bedeutet Business-Karma?

Der Begriff des Karma wird von Hindus und Buddhisten ganz allgemein für den Glaubenssatz verwendet, dass alle Handlungen und Gedanken eines Menschen irgendwann einmal auf ihn zurückfallen werden. War der Mensch ausschließlich edel, hilfreich und gut, so häuft er jede Menge positives Karma an, und all die von ihm erwiesenen Freundlichkeiten kommen mit Zins und Zinsenzins prosperierend zu ihm zurück. Hat der Mensch sich allerdings vorzugsweise durch Habgier, Neid, Geiz oder irgendeine andere Todsünde hervorgetan, so sammelt sich reichlich negatives Karma auf seinem Konto an. Und das wird eines fatalen Tages mit imperialer Wucht zurückschlagen.

Analog zur religiösen Lesart will der Begriff des Business-Karma herausstellen, dass sich alles, was man als Unternehmer ins Netz packt, irgendwann mit seiner guten oder eben auch mit seiner schlechten Energie wieder bei seinem Initiator zurückmelden wird.

Schlechtes Business-Karma wird beispielsweise erzeugt durch:

  • üble Nachrede in sozialen Netzwerken,
  • lieblosen und unfreundlichen Umgang mit Kunden oder
  • mit Besuchern der Firmenhomepage,
  • unverschämt und unverhohlen hohe Gewinnspannen,
  • miesen Kundenservice,
  • minderwertige Waren oder Dienstleistungen,
  • grenzwertig kriminelles Geschäftsgebaren,
  • fehlenden Respekt gegenüber Kunden oder Geschäftspartnern,
  • nicht vorhandene Zahlungsmoral
  • und so weiter und so fort.

Wie man sich, gerade als Unternehmer, im Internet Feinde macht und Freunde vergrämt, muss hier wohl nicht weiter expliziert werden. Und jede dieser negativ getönten Untaten sattelt eine weitere Schippe negatives Karma drauf. Das führt dann zwangsläufig, sofern man an Business-Karma glaubt, zu:

  • miesen Rezensionen und vernichtenden Kundenmeinungen,
  • einem Ansturm frech fordernder und
  • chronisch unzufriedener Kunden,
  • einem Ausbleiben oder Wegbrechen netter und guter Kunden,
  • Leuten, die ihre Rechnungen nicht bezahlen oder
  • die bereits gelieferte Ware veruntreuen,
  • querulatorischen Zeitgenossen mit Anwalts-Abo
  • und so weiter und so fort.

Wie sammelt man gutes Business-Karma?

Der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe würde diese berechtigte Frage mit Sicherheit wie folgt beantworten (Zitat):

„Willst Du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“

Etwas weniger poetisch, aber in der Kernaussage durchaus vergleichbar, erscheint die folgende Checkliste für die Erzeugung von gutem Business-Karma:

  • Das angebotene Produkt/die angebotene Dienstleistung muss von der ehrlichen Leidenschaft und von der menschlichen Authentizität des Anbieters künden.
  • Die Kunden müssen unbedingtes Vertrauen zum Anbieter haben können. Dazu ist es wichtig, dass die Kunden möglichst viele relevante Informationen über den Anbieter bekommen (beispielsweise über ein aussagefähiges Brandbook), und dass der Anbieter als Person und Mensch durch und durch glaubwürdig ist.
  • Die Kunden dürfen niemals, wirklich NIEMALS das Gefühl bekommen, dass sie einfach nur abgezockt werden sollen. Stattdessen müssen die Kunden nachhaltig davon überzeugt sein, für ein angemessenes Honorar oder für einen fairen Preis (und manchmal gerne auch als Gratis-Geschenk wie beispielsweise hier im Download-Bereich) immer die allerbeste Leistung oder das allerbeste Produkt zu erhalten. Und: Die Kunden müssen sich an jeder Position im Buying Center respektiert, wertgeschätzt und gut verstanden fühlen dürfen.
  • Die Preis-/Honorargestaltung muss für die Kunden immer so ausfallen, dass der mit dem Geld eingekaufte Nutzen stets einen mehr als deutlichen Mehrwert liefert. Wer sich als Anbieter durch seine Leistung ganz offensichtlich (und zuverlässig) selbst refinanziert, und dem Kunden darüber hinaus noch weit mehr Fülle zugänglich macht, dessen Preise werden immer gerne und mit Freuden akzeptiert werden.
  • Ellenbogen-Taktiken sind grundsätzlich und überall tabu.

Wer das Ganze gerne auf einen Merksatz reduziert hätte, der kann sich die Kurzformel Geben ist das neue Nehmen ins Firmen-Stammbuch schreiben.

Übrigens: Gutes Business-Karma soll auch dann bestens funktionieren, wenn man nicht daran glaubt. :-)