In Deutschland existierten 2012 laut Mikrozensus über 40 Millionen Haushalte. Die meisten davon, nämlich etwa drei Viertel, sind kleine Haushalte mit höchstens zwei Personen. All diese Haushalte sind potentielle Kunden für Unternehmen. Für Unternehmen stellt sich jedoch die Frage: Wie können wir diese Potenziale effektiv erschließen und für uns nutzen? Eine sinnvolle Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Haushaltswerbung.

Zweck und Beschreibung von Haushaltswerbung

Marketing hat verschiedene Zielsetzungen. Bei der Haushaltswerbung unterscheidet man:

  • die Steigerung des laufenden Verkaufs
  • die Bewerbung einer Neueröffnung
  • die klassische Neukundengewinnung
  • die Verbraucherinformation über neue Produkte

Im Marketing ist Kreativität gefragt. Daher können die genannten Zielsetzungen verbunden werden oder ineinander übergehen. Haushaltswerbung wird prinzipiell der Streuwerbung zugerechnet. Der Begriff Streuung bezieht sich dabei auf ein großes Zielpublikum, dem zumeist kleine und günstig zu produzierende Werbemittel zugesandt oder übergeben werden. Ein Produkt oder eine Firma kann durch Streuwerbung bekannter werden. Weitere Formen der Streuwerbung neben der Haushaltswerbung ist das Verteilen von Give-Aways auf Messen oder sonstigen Großveranstaltungen, die ein breites Publikum an einem Ort versammeln.

Arten

Meist wird Haushaltswerbung in irgendeiner Form der Printwerbung realisiert. Gerade beim Versuch, Neukunden zu gewinnen, zählt hierbei der Ersteindruck. Daher sollte Haushaltswerbung professionell und kreativ aufgezogen werden. Unterstützung finden interessierte Firmen bei Online-Dienstleistern. Betriebe können bei der Haushaltswerbung verschiedene Wege gehen. Kleinere Werbemittel wie die bereits genannten Give-Aways, Wurfzettel oder Flyer dienen alle dem Zweck der Streuwerbung. Wird die Haushaltswerbung mit Prospekten oder Katalogen durchgeführt, geht sie generell weg von der Streuwerbung. Dann liefert sie detaillierte Informationen, zumeist über ein Sortiment, welches den Kunden interessiert, der beispielsweise Kataloge anfordert und daraus Dinge per Post bestellen kann.

Vor- und Nachteile

Es gibt mehrere Vorteile der Haushaltswerbung. Neben der genannten Kreativität, die sich nicht in Gestaltung oder Inhalt erschöpfen muss, sondern die auch die Form des Produkts betrifft, kann der Kunde durch Gutscheine oder Warenproben in den Laden „gelockt“ werden. Entgegen weitverbreiteter Vorurteile lässt sich die Ankunft der benutzten Werbemittel auch zeitlich relativ gut steuern. Zudem ist Haushaltswerbung als Printmedium nicht flüchtig wie beispielsweise TV-Spots, Radiowerbung – und im Gegensatz dazu kostengünstiger.

Dennoch ist nicht immer sicher, ob die Haushaltswerbung auch ankommt. Zusätzlich sind Verweigerer, die Schilder wie „Bitte keine Werbung“ an ihrem Briefkasten haben von der Verteilung ausgenommen – und von ihnen gibt es recht viele. Daher muss man auch konstatieren, dass es Nachteile gibt.

Optimierung von Haushaltswerbung

Ein erfolgreicher Marketingauftritt vereint häufig mehrere Formen von Werbung. So ist es möglich Onlinemarketing mit Fernsehspots, Radioclips und der Haushaltswerbung zu verbinden um Marke oder Produkt effektiv zu promoten. Bei Haushaltswerbung ist es trotz Charakteristika der Streuwerbung entscheidend, sich möglichst gut auf die Zielgruppe einzustellen. Es ist kaum sinnvoll, in einem Altenheim verbissen Werbung für Sportartikel zu verteilen. Dies gilt auch für den Zeitpunkt. Privatkunden sind an ihren freien Tagen, also generell am Wochenende, offener für Werbung. Bei Geschäftskunden hingegen wird Werbung, welche am Wochenende ankommt, nicht weggenommen und landet eventuell nur im Papierkorb. Grundsätzlich sollte sich die Firma zudem überlegen, ob sie nicht durch eine kreative Formgebung, wie beispielsweise Bierdeckel als Brauereiwerbung, den Inhalt einprägsamer und damit wirkungsvoller gestalten kann.

Fazit

Insgesamt ist die Haushaltswerbung eine solide Form lokaler Werbung in einem bestimmten Gebiet (Postleitzahl, Gemeinde) oder für größere Unternehmen sinnvolle Ergänzung zu anderen Werbeformen in einem Mix mit ihnen.