Google kündigte vor einigen Tagen in einem Blogbeitrag an, dass die User-Experience bald beim Suchmaschinen-Ranking stärker gewichtet wird. Allerdings wird diese neue Regelung aufgrund der Corona-Krise erst Anfang des kommenden Jahres umgesetzt. Das genau Datum will Google mindestens sechs Monate vorher bekannt geben. Damit soll Webseitenbetreibern ausreichend Zeit für Veränderungen an der Webseite erhalten.
Über 200 Ranking-Faktoren
Es gibt wohl mittlerweile mehr als 200 Aspekte, die Google bei der Zusammensetzung seines Rankings beachtet. Dieser werden aktuell zum wiederholten Male überarbeitet. Die User-Experience soll dabei wichtiger werden. Ob es zu einer Webseite aber auch eine AMP-Version (Accelerated Mobile Pages) gibt, ist wohl bald weniger wichtig.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den sogenannten Web-Vitals-Kennzahlen, die Anfang Mai vorgestellt wurden. Diese bestehen aus drei einzelnen Metriken. Diese bestehen aus
- der Renderzeit, also der Ladezeit einer Webseite inklusive aller Bilder und Videos
- die Zeit zwischen der Nutzeraktivität und der Browserreaktion sowie
- der visuellen Stabilität einer Webseite.
Neben den Web-Vitals-Kennzahlen werden weitere Aspekte einbezogen, beispielsweise, ob die Webseite auch für mobile Anwendungen optimiert ist. Außerdem wird geprüft, ob die Webseite sicher ist und keine schadhaften Anwendungen wie Phishing aufweist sowie über HTTPS geschützt ist. Auch, ob Popup-Elemente sehr aufdringlich dargestellt sind, kann Google prüfen. Insgesamt enthält der neue Ranking-Faktor damit sieben Einzelsignale.
Web-Vitals-Report neu in der Search-Konsole
Dieser Web-Vitals-Report ersetzt zudem den Speed-Report in der Search-Console. In Zukunft sollen sie auch für Pagespeed Insights verwendet werden. Die Umsetzung der Webseite für mobile Anwendungen, HTTPS-Verschlüsselungen und die Ladezeit gehören schon länger zu den Ranking-Faktoren von Google. Nun sollen diese gemeinsam mit den neuen Signalen unter der Page Experience zusammengefasst werden.
Beim Ranking in der Suchmaschine wird aber die Qualität des Inhalts weiter Priorität haben. Fällt die User-Experience schlechter aus, lässt sich diese unter Umständen mit guten Inhalten wettmachen. Google will die Elemente seiner neuen Page Experience jährlich prüfen und falls nötig anpassen.
Neuerungen führen zu Veränderungen im Ranking
Änderungen bei den Ranking-Faktoren haben in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass es deutliche Veränderungen im Ranking gab. In diesem Fall ist es sinnvoll, frühzeitig mit der Optimierung der eigenen Webseite zu beginnen. Beispielsweise können Webmaster schon jetzt an der Ladezeit ihrer Seite arbeiten. Google hat wohl nicht ohne Grund seine Pläne so früh angekündigt, denn viele Webseitenbetreiber sind derzeit noch damit beschäftigt, auf die Corona-Krise zu reagieren. Übrigens lohnt sich immer wieder einmal auch ein Blick auf andere Suchmaschinen abseits von Google, insbesondere für Menschen, deren Webseite auch aus dem Ausland abgerufen wird.
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