Facebook den Rücken zu kehren ist nicht leicht. Zum einen kennen viele Nutzer nicht die Möglichkeiten, die es gibt, um auszusteigen. Zum anderen werden die konkreten Schritte in einem Wirrwarr von Einstellungen und Unterseiten verschleiert. Ohne mühevolles Suchen im sogenannten „Hilfebereich“, haben Otto-Normalverbraucher so gut wie keine Chance aus dem sozialen Netzwerk auszusteigen. Hinzukommt, dass Facebook emotionalen Druck aufbaut, wenn Nutzer das soziale Netzwerk verlassen möchten. So werden bspw. Bilder von Facebook-Freunden angezeigt und betont, dass mit diesen Personen zukünftig keinen Kontakt mehr gehalten werden könne. Es wird die Frage aufgeworfen, ob das soziale Netzwerk wirklich verlassen werden soll.

So weit so gut. Aber weshalb lässt Facebook reisende Menschen nicht einfach ziehen? Facebook hat mit dem Gang an die Börse gewissermaßen seine Unschuld verloren. Investoren möchten, dass das eingesetzte Kapital ausreichend verzinst wird – sie wollen Rendite und Wertsteigerung. Um dies zu erreichen, muss Facebook Umsätze generieren. Und das geschieht in erster Linie durch Werbeeinnahmen. Das Geschäftsmodell von Facebook basiert auf der kostenlosen Nutzung gegen Analyse und Verwertung personenbezogener Daten. Getreu dem Motto „there is no free lunch“ ist die Nutzung also nur vordergründig kostenlos. In Wahrheit wird mit den eigenen Daten bezahlt. Und für Facebook ist es günstiger Kunden zu halten als neue Kunden zu gewinnen. Deshalb macht es Facebook ausstiegswilligen Nutzern so schwer das soziale Netzwerk zu verlassen.

Um aus Facebook auszusteigen, können Sie entweder Ihren Facebook Account löschen oder Ihr Facebook Konto deaktivieren. Worin bestehen die Unterschiede?

Wenn Sie Ihren Facebook Account löschen, dann passiert Folgendes:

Nach Ablauf einer 14-tägigen Frist haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihren Facebook Account und Ihr Konto ist dauerhaft gelöscht. Die mit dem Konto verbundenen persönlichen Daten wie E-Mail-Adresse oder Postanschrift werden aus der Datenbank entfernt – zumindest lautet so die Aussage von Facebook. Jedoch können einige persönliche Daten wie der Nutzername (wenn Sie jemanden mindestens eine Nachricht geschickt haben), aber auch Kopien von Fotos und Notizen aus technischen Gründen auf den Servern von Facebook gespeichert bleiben. Laut Facebook werden diese Daten aber von persönlichen Informationen getrennt und andere Nutzer haben keinen Zugriff mehr auf diese Daten.

Wenn Sie Ihr Facebook Konto deaktivieren, dann passiert Folgendes:

Die persönliche Chronik verschwindet aus Facebook und andere Nutzer können nicht mehr nach dem Profil suchen. Das Profil wird also nicht mehr angezeigt. Jedoch bleiben persönliche Informationen wie Freundesliste, Fotos, Interessen und Nachrichten für den Fall, dass Sie wieder zurückkehren, erhalten. Kehren Sie wieder zu Facebook zurück, dann sind diese Informationen also wieder vollständig wiederherstellbar. Die Option das Facebook Konto zu deaktivieren gibt Ihnen die Möglichkeit, vorübergehend aus dem sozialen Netzwerk auszusteigen und jederzeit wieder zurückzukehren.